Den letzter Tag reservieren wir für eine ausgedehnte Spazierfahrt – ohne Ski-Ausrüstung – über die Kleine Scheidegg nach Wengen, wo an diesem Wochenende das Weltcup-Abfahrtsrennen der Herren ausgetragen wird. Wir begegnen dem Nostalgie-Zug »Eiger Ambassador Express«, der nur auf Bestellung zum Jungfraujoch fährt. Er ist ganz aus Holz gefertigt, das Begleitpersonal trägt historische Uniformen. Bis zu 60 Fahrgäste sitzen an Marmortischen, die sich automatisch dem Gefälle anpassen.
Tag 7: Die seit 1930 durchgeführte Lauberhorn-Abfahrt gehört zu den »Klassikern« des Skiweltcups. Mit ihrer Länge von rund 4400 Metern, Fahrzeiten um 2:30 Minuten und Geschwindigkeiten bis zu 160 kmh ist sie die spektakulärste Skiabfahrt weltweit. Das Sportereignis zieht jedes Jahr bis zu 30.000 Sportfreunde an. Dieses Jahr gehören wir dazu. Heute findet die Superkombination statt. Gegen 11:00 Uhr verlassen wir die Kleine Scheidegg und fahren mit der Zahnradbahn hinunter zur Station Allmend bei Wengen. Eine Reisende verrät uns, dass der hier startende 4er-Sessellift Innerwengen genau in den Zielbereich der Abfahrt fährt. Also hopsen wir ruckzuck auf den Lift und gleiten ins Tal.
Mit dem Sessellbahn Innerwengen schweben wir innerhalb von 2,5 Minuten in den Zielraum des Lauberhornrennens. Auf der Tribüne erleben wir das Ende der Abfahrt der Super-Kombination. Im Abstand von 40 Minuten kommen die Skifahren kommen die Finalpiste hinuntergeflogen. In einer Pause weihen die Verantwortlichen das neue Zielhaus ein, das gerade fertig gestellt wurde. Der Architekt Andreas Fuchs hält eine Ansprache und übergibt den Bauherren symbolisch den Schlüssel des Neubaus.
So sehen wir den Zielbereich des Lauberhornrennens vom Sessellift aus, links eine Ecke des neu gebauten Zielhauses, daneben die Tribüne und Aufsteller der Sponsoren.
Unser Blick auf den Zielschuss der Lauberhorn-Abfahrt, von der Tribüne aus:
Eine der Attraktionen des Lauberhornrennens ist eine Eröffnungsflugschau der Patrouille Suisse, der offiziellen Düsenjäger-Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe. Sie wurde 1964 gegründet und soll die Leistungsfähigkeit, die Präzision und die Einsatzbereitschaft der eidgenössischen Luftwaffe im In- und Ausland demonstrieren. Gegen 13:00 Uhr fliegen die 6 Maschinen mit einem ohrenbetäubendem Lärm mehrfach durch das Lauterbrunnental und über die Berggipfel. Ihre Unterseiten leuchtet rot, in der Mitte erstrahlt ein weißes Kreuz. Sie fliegen Kreise und Loopings, zwei Maschinen zeichnen mit ihren Kondensstreifen ein Herz an den blauen Himmel.
Den Nachmittag verbringen wir bei frühlingshaftem Wetter in Wengen. Mitten im Ort startet die Luftseilbahn Wengen – Männlichen. Das autofreie Städtchen ist von hunderten von Sportfreunden bevölkert. In der Geschäftsstraße fühlten wir uns sofort zu Hause, denn dort wurden Berliner – die bei uns »Pfannkuchen« heißen – vor den Augen der Passanten gebacken, gefüllt und mit Puderzucker bestreut.
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